Franks Malta Blog 2006

Malta Januar-März 2006 und ab sofort Neues von der Insel...



Montag, September 18, 2006

Ein paar Worte zu den Sprachschulen

Da es jetzt zu einigen Nachfragen in Bezug auf die von mir besuchte Schule gekommen ist und dies aus meinem Blog nicht so recht hervorgeht, widme ich heute diesem Thema.

Liest man die einschlägigen Foren, so tauchen immer wieder Fragen zu Sprachschulen auf. Meistens wünschen sich Sprachreisen-Interessierte gar eine Empfehlung. Nun gut. Auch ich werde im folgenden leider keine (generelle) Empfehlung geben können. Denn Empfehlungen sind immer so eine Sache... ;-)

Ich war auf der IELS (Institute of English Language Studies). Die Schule wird meines Wissens hauptsächlich von LAL vermarktet. Speziell im Winter ist dieser Anbieter unschlagbar günstig.

Ob die Schule generell für ein Sprachaufenthalt empfehlenswert ist, kann ich nur schwer beurteilen. Ich besuchte einen Cambridge-Kurs. Wir waren zu dritt und ich war der einzige deutschsprachige Teilnehmer. Außerdem hatte ich neun Wochen lang den gleichen Lehrer, der sich auch nur um uns gekümmert hat. In meinem Fall also ideale Bedingungen.

In den "normalen" Kursen war dies jedoch anders. Der Anteil deutscher Sprachschüler nahm Woche für Woche zu. So schön das prinzipiell sein mag, verleitet es natürlich zum vermehrten Einsatz der eigenen Muttersprache - und das ist ja wahrlich nicht das Ziel einer Sprachreise.

Aber auch hier sind die Präferenzen sehr verschieden. Ich kann die Schule daher für einen Cambridge-Kurs in der Nebensaison durchaus empfehlen.

Wer mehr Wert auf Nachtleben und neue Kontakte legt, ist wahrscheinlich in einem "normalen" Kurs besser aufgehoben. Möglicherweise gibt es auch internationalere Sprachschulen als die von mir besuchte.


L'TUR - Reisen nach Malta

Donnerstag, September 14, 2006

Neue Besucher

Ich habe nun beschlossen mein "Tagebuch" einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Denn auch ich hatte vor meiner Reise viele Fragen und Schwierigkeiten mir MALTA "vorzustellen".

Vielleicht hilft dem ein oder anderen mein Blog, um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, was einen in diesem interessanten Land so alles erwartet.

Ich habe den Link daher auf www.malta-online.de veröffentlicht. Diese Seite ist absolut unschlagbar, wenn es um deutschsprachige Infos zu MALTA geht. Sie hat mir damals sehr geholfen, um mich auf meine Reise vorzubereiten. Daher uneingeschränkt empfehlenswert!

Ich heiße alle neuen Besucher recht herzlich willkommen und hoffe dem ein oder anderen zumindest einige seiner noch offenen Fragen beantworten zu können. Vielleicht bekommt ihr aber auch einfach Lust auf Malta im Winter. Ich habe es sehr genossen.

Frank

Wer an der Malta-Geschichte (chronologisch) interessiert ist, sollte


hier


...anfangen zu lesen und sich dann im Archiv zeitlich rückwärts in die Gegenwart begeben. ;-)

Donnerstag, Mai 25, 2006

Was bisher geschah...

Viel Zeit ist vergangen. Seit mehr als zwei Monaten bin ich wieder zu Hause. Die Hochzeitsvorbereitungen laufen auf Hochtouren und auch das Projekt "Diplomarbeit" habe ich bereits in Angriff genommen. Deutschland hat mich wieder! Vor allem meine beiden Frauen sind darüber mehr als glücklich.
Ich bin wirklich froh in MALTA gewesen zu sein. Ich werde diese Zeit dort nie vergessen, ich habe sehr viel vom und für das Leben gelernt. Ich freue mich heute schon auf den Tag an dem ich meinem Schatz all die schönen Plätze dieses wundervollen Landes zeigen kann.
Das Beste zum Schluss: Ich habe die Prüfungen bestanden und bin jetzt stolzer Besitzer eines Cambridge-Zertifikates (und das sogar mit der Note A)!
Somit war der Aufenthalt in jedweder Hinsicht ein voller Erfolg!

Montag, März 20, 2006

Wieder zu Hause

Ich bin wieder heil in Deutschland bei meinen Lieben eingetroffen. Mir geht es sehr gut. Leider habe ich soviel nachzuarbeiten, dass ich bisher nicht einmal dazu gekommen bin ein kleines Fazit zu veröffentlichen. Dies werde ich aber spätestens nächste Woche in Angriff nehmen. Heute daher nur soviel:
Es geht mir gut. Ich bin froh wieder zu Hause bei Frau und Hund zu sein. Ich bin froh in MALTA gewesen zu sein. Ich habe neben der Verbesserung meiner Englischkenntnisse ne Menge für's und vom Leben gelernt. Mehr nächste Woche.

Abschiedsfoto am letzten Abend!

Das Abschiedsbarbecue (man beachte die Würstchen links unten)

Mittwoch, März 08, 2006

Pruefungsvorbereitung

Die Pruefungen stehen kurz bevor. Ich befinde mich inmitten der Pruefungsvorbereitung. Eigentlich hatte ich geplant diese primaer draussen in der Sonne erledigen zu koennen, leider hat mir da das maltesische Winterwetter wieder einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Gestern und vorgestern war es superstuermisch und kalt. Ich bin daher nochmals zwei Tage nach Buggiba ins Hotel umgezogen, um in einem geheizten Raum etwas lernen zu koennen. Ausserdem war ich im Kino um meine Listening-Skills ein wenig zu verbessern. Langsam bin ich definitiv reif fuer die Heimat und freue mich daher sehr am Sonntagmorgen endlich in Richtung Deutschland zu meinen Lieben aufzubrechen. Ich danke Euch allen schon heute fuers fleissige Daumendruecken am Freitag und am Samstag.




Von hier habe ich in den letzten Monaten die meisten Beitraege meines Blogs verfasst...



...mein Internetcafe: Cafe Corto Maltese.

Freitag, März 03, 2006

Mein letzter Schultag!

Heute hatte ich meinen letzten Schultag. Acht Wochen sind vorbei und ich denke es hat sich echt gelohnt hier her zu kommen. Das Wichtigste steht mir aber noch bevor: meine Prüfungen! Deswegen bin ich ja schließlich (auch) hergefahren. Ich habe jetzt noch genau eine Woche Zeit um mich selbstständig auf die Prüfungen vorzubereiten. Ich kann jegliche Unterstützung gebrauchen, daher bitte ich um vereintes Daumendrücken zu folgenden Zeiten:

Freitag, 10.März 2006

13.00 Uhr Listening Exam

16.08 Uhr Speaking Exam
Samstag, 11.März 2006

09.30 Uhr Reading Exam

11.15 Uhr Writing Exam

14.00 Uhr Use of English Exam

Am Sonntag, dem 12.03.2006 geht’s früh 7.00 Uhr zurück nach Hause. (Es kann nicht schaden sicherheitshalber auch in dieser Zeit Daumen zu drücken)

Mein Klassenzimmer (da hab ich die letzten acht Wochen gesessen)


Mein Lehrer Sandro und meine beiden tschechischen Klassenkameradinnen Hana und Ilona.


Die ganze Klasse komplett.

Mittwoch, März 01, 2006

Karneval Teil 2

Wie angekuendigt heute Teil 2 meiner maltesischen Karnevalsimpressionen. Am Sonntag war ich zusammen mit meinem Gastvater auf Fototour. Er kannte an jeder Ecke jemanden und hatte ausserdem das Beduerfnis alle Huete, Kostuemteile etc. von uns entgegenkommenden Leuten aus- bzw. anzuprobieren. Alles in allem war es sehr lustig und interessant.


Mein (euch ja inzwischen bekannter) Gastvater.


Ein weiterer Float, dessen Message ich leider nicht verstanden habe.


Der Bandclub, diesmal dem Anlass entsprechend gekleidet.


Charly unter der Laterne...


Der Fahrer dieses Floats hatte sich ein wenig "verlenkt"

Dienstag, Februar 28, 2006

Karneval Teil 1

Wie der Karnevalskuchen beim Barbecue schon vermuten ließ, wird auch in MALTA ordentlich Karneval gefeiert. Und ich habe mir das Ganze natürlich auch angesehen. Karnival wurde hier von Donnerstag bis zum heutigen Dienstag gefeiert. Im Folgenden ein paar Impressionen vom Samstag in Valletta. Ich bin sonst kein großer Karnevalsfreund und das hat sich hier auch kaum geändert.
Einen großen Pluspunkt gibt es hier natürlich fuer das schöne Wetter auch wenn die Malteser da dieses Jahr auch mal wieder echt Glück hatten. Am Samstagvormittag konnte ich noch die größten Hagelkörner meines Lebens bewundern und dann typisch für den maltesischen Winter zog pünktlich zum Karnevalsumzug der Himmel auf und es wurde ein sonniger Nachmittag. Am Sonntag war ich dann nochmal gemeinsam mit meinem Gastvater beim Karneval. Dazu mehr aber erst morgen.


KARNIVAL TA MALTA

Die Wagen (Floats), auffaellig unpolitisch im Vergleich zu Deutschland.


Jedes Jahr Wagen Nr. 1: King Karnival


Ich glaube das ist Harry Potter.


Der (durstige) Fahrer eines Wagens - Malta: 0,0 Promille ;-)

Montag, Februar 27, 2006

Gassi mit meinem Gasthund


Meinen Gasthund Boxer habe ich euch ja bereits vorgestellt. Normalerweise verlaesst er nie das Haus, sondern erledigt all seine grossen und kleinen Geschaefte auf dem Dach unseres Hauses. Das klingt erstmal ungewoehnlich, ist aber hier relativ normal. Alle Daecher sind miteinander verbunden und bilden eine Art Biotop auf dem sich die Hunde verschiedenster Daecher treffen.
Am Sonntag bekam Boxer nun die Chance auf einen Spaziergang und ich war dabei. Aufgrund seines Uebergewichts und des fehlenden Trainings war es eine recht gemuetliche Runde, deren Ende er selbst durch abruptes Stehenbleiben bestimmte. Bei Kira waere das nahezu unvorstellbar, aber die ist ja auch fit und ernaehrt sich gesund.


Mein Gasthund und ich.


Nochmals...


Boxer laesst sich (freiwillig) von einem kleinen Jungen streicheln.

Gasthund mit Gastvater.


Gasthund Boxer!

Sonntag, Februar 26, 2006

Barbecue im Februar

Gestern konnte ich mein erstes Barbecue im Februar erleben. Mein Gastvater hat auf dem Balkon den Grill bzw. das Feuer angeschmissen und los ging's. Abgesehen vom Essen war es sehr lustig. Leider versteht mein Gastvater unter Grillen wohl eher anbrennen, daher waren sowohl die Wuerstchen, als auch die - hier fuer das Grillen obligatorischen - Burger relativ schwarz und dadurch nicht wirklich lecker. Meine neue Mitbewohnerin ist Vegetarierin und ich habe sie an diesem Abend echt beneidet, da sie nur Kartoffeln (und die waren echt lecker) essen brauchte. Ich musste alle Fleischvariationen brav kosten und da ich gut erzogen bin, hab ich das natuerlich auch ohne zu Murren gemacht.
Dieser lustige Winterabend war aber wiedermal ein Beweis dafuer, dass sich meine Gasteltern Muehe geben etwas mehr als den ueblichen Gastfamilienstandard zu bieten. Ich denke die Bilder sprechen fuer sich.

Unser Feuerchen unter wolkenlosem Himmel

Charly, mein Gastvater am Grill



Meine neue Mitbewohnerin aus Wuerzburg und meine Gasteltern beim Essen (man beachte meinen Teller im Vordergrund mit den schwarzen Grillwaren)

Das ist Prinjolata, ein typisch maltesischer Karnevalskuchen den es nur jetzt zu kaufen gibt.

Charly beim Anschneiden des Kuchens!


Natuerlich hat wirklich jeder ein Stueck probiert.

Donnerstag, Februar 23, 2006

Ein Sonntagvormittag mit meinem Gastvater

Am vergangenen Sonntag hatte mich mein Gastvater eingeladen ihn am Sonntagmorgen zum Hafen zu begleiten und mit ihm einem seiner Hobbys nachzugehen. Er und einige seiner Kollegen und Freunde sind begeisterte Fotografen. Allerdings fotografieren sie nicht nur Menschen oder Landschaften, sondern mit Vorliebe Kriegsschiffe. Und da diese hin und wieder nach Malta kommen, sammeln sich an den exponierten Stellen einige echte Freaks, um diese zu fotografieren. So nun auch ich am vergangenen Sonntag.


Charles, mein Gastvater!


Charles mit Kollege und Freund John beim fachsimpeln.

Unsere Reise führte uns nach Senglea, einer Stadt auf der anderen Seite von Valletta. Vom dortigen ehemaligen Fort und jetzigem Park hat man einen grandiosen Ausblick über den Grand Harbour und bis weit auf's Mittelmeer. Da waren sie nun alle, die Marine-Verrückten. Fast ausnahmslos Männer, bewaffnet mit Unmengen an Kameras und Fotoequipment, ausgerüstet mit Getränken, kleinen Snacks und jeder Menge abzuarbeitender Gesprächsthemen, warteten sie nun auf die an diesem Tage erwarteten fünf NATO-Schiffe. Selbstverständlich wurde nichts dem Zufall überlassen und man wusste über einen Kontakt beim Verteidigungsministerium ganz genau, wann welches Schiff im Hafen erwartet wurde.


Von hier werden die Schiffe "abgeschossen"!

Selbstverständlich wusste jeder genauestens über jedes Schiff Bescheid. Außerdem wusste natürlich auch jeder darüber hinaus garantiert immer noch etwas besser als der jeweilige Vorredner. Kurz gesagt, es wurde gefachsimpelt, diskutiert und letztendlich auch hin und wieder mal ein Schiff fotografiert. Die Begeisterung für mausgraue fensterlose Kriegsschiffe erschloss sich mir nur bedingt. Ich genoss jedoch das schöne Wetter und den grandiosen Sonnenschein und habe natürlich auch pflichtbewusst alles fotografiert, was in den Hafen einfuhr.


Ich! Man beachte auch meinen neuen Haarschnitt made in MALTA.

Die erwähnte NATO-Flotte bestand aus dem kanadischen Flagschiff, der HMCS Athabaskan, der deutschen FGS Mecklenburg-Vorpommern, der amerikanischen USS Simpson, der portugiesischen Vasco da Gama und der polnischen ORP General Kazimiriez Pulaski.


Die Flotte. Quelle: MALTA-TIMES


Die Vasco da Gama aus Portugal

Abgesehen von dem deutschen und dem polnischen Schiff wurden immer alle beim vollständigen Namen genannt. Der polnische Name bereite auch mir Schwierigkeiten, aber beim deutschen Schiff bot ich doch zahlreich meine Hilfe als Mutersprachler an. Leider nahezu erfolglos. Mecklenburg ging problemlos über die maltesischen Lippen, Vorpommern dagegen stellte eine schier unüberwindbare sprachliche Hürde dar. Somit blieb es trotz all meiner Bemühungen „the German ship".



Das kanadische Flagschiff, die HMCS Athabaskan


Die Vasco da Gama fuhr als erste in Valletta ein.


Eines der Schiffe bei der Einfahrt in den Hafen.

Alles in allem war es ein lustiger Vormittag mit meinem Gastvater und seinen Kumpels. Ausserdem habe ich mal wieder erfahren, womit man sich so alles beschäftigen kann.


Zum Abschluss: Die Mecklenburg Vorpommern!

Sizilien


Die nächste größere Insel in meiner Nähe ist Sizilien und daher lag es nahe diesem Eiland auch mal einen Besuch abzustatten. Nachdem ich diverse individuelle Möglichkeiten geprüft hatte, um diese Insel zu erkunden, kam ich zu dem Ergebnis, dass die einzig finanzierbare Möglichkeit ein Tagesausflug mit dem Katamaran, inklusive einer geführten Busrundreise sein würde. Trotz meiner grundsätzlichen Abneigung gegenüber solchen Touritrips verdrängte ich jegliche negative Vorahnung und entschloss mich an diesem Tagesausflug teilzunehmen. Dass das ein Fehler war, sollte sich später herausstellen. Aber alles schön der Reihe nach.


Dieser Speed-Katamaran verkehrt zwischen Malta und Sizilien

Die Hinfahrt

Pünktlich 5.30 Uhr am Samstagmorgen stand ich vor einem Hotel ganz in der Nähe meines momentanen Zuhauses, um von dort zum Hafen gebracht zu werden. Im Anschluss an das Check-In begann die Reise im Speed-Katamaran in Richtung Pozzallo/Sizilien. Nach einem einzigartigen Sonnenaufgang über dem Hafen von Valletta (s.Bild) begann die turbulente Seereise. Das Schiff war nur gering gefüllt und alles schien ganz schön werden zu können.


Der Sonnenaufgang ueber dem Hafen durch das nasse Fenster.

Nachdem wir den Hafen verlassen hatten, standen mindestens vier Stewards/Stewardessen im vorderen Bereich des Schiffes und schienen auf irgendetwas zu warten. Das Ganze kam mir zwar ein wenig komisch vor aber nun ja, man muss ja nicht alles verstehen. Nach cirka zehn Minuten zeigte sich, dass diese Reise wohl relativ turbulent werden würde. Sehr schnell wusste ich dann auch, worauf die netten Damen und Herren vom Servicepersonal die ganze Zeit gewartet hatten. Oder sagen wir besser, ich konnte es hören und vor allem riechen. Der Seegang machte einigen Leuten doch ganz schoen zu schaffen. Auch wenn ich zwar im Besitz meines Frühstücks blieb, heisst das nicht, dass ich die Überfahrt sehr genossen habe.


Diese Tueten fanden reissenden Absatz waehrend Ueberfahrt nach Sizilien

Ebenfalls leicht angeschlagen erreichte ich nach 90minütiger Fahrt italienischen Boden. Weiter gehen sollte meine Reise nun in einem gemütlichen Doppelstockbus. Aber darauf hatte ich mich ja prinzipiell bereits eingestellt.

Sizilien

Unser erster Stopp war noch in Pozzallo, einem wunderschönen Küstenort mit einem grandiosen Sandstrand. Dort hielten wir an einem Kaffe mit der Aufforderung dort (gefälligst) einen Cappuccino zu trinken und alle auf die einzige dort vorhandene Toilette zu gehen. Das macht Spaß. Nicht dass ich ernsthaft eine andere Möglichkeit sehe eine solche Busreise mit so vielen Leuten zu organisieren, so wurde mir doch schon in diesem Moment klar, warum ich solche Bustouren eigentlich überhaupt nicht mag. Nun gut. Für Reue war es nun zu spät, da musste ich durch.


Pozzallo besitzt einen grandiosen Sandstrand.

Der Ätna

Es folgte eine cirka dreistündige Busfahrt in Richtung Ätna. Diese führte zwar durch eine wunderschöne Landschaft, vorbei an blühenden Mandelbäumen, durch Schluchten und Täler, aber das alles nur so passiv konsumieren zu können, befriedigte mich nur bedingt. Mit dem Wetter hatte ich leider auch ein wenig Pech. Es waren zwar angenehme 17 Grad, leider war es aber stark bewölkt, so dass die Fahrt zum Ätna eigentlich irgendwie wirklich sinnlos war.

Das einzige Bild vom Aetna das ich besitze (der weisse Gipfel neben der Laterne)

Wir fuhren bis in ca. 2100 Meter Höhe. Dort angekommen befanden wir uns mitten in einem nebligen, verschneiten und vor allem völlig überfüllten Wintersportzentrum bei einer geschätzten Außentemperatur von ca. -4 Grad. Grandios. Man konnte aufgrund der Witterung weder nach oben zum Gipfel, noch nach unten ins Tal sehen. Bedingt durch den vielen Schnee war selbst spazieren gehen nahezu aussichtslos. Das alles brachte mich dazu brachte aus lauter Verzweiflung das zu tun was all meine Reisegruppenbegleiter taten. Essen. Ich nutzte die geschätzt anderthalb Stunde daher dazu, um in einem Selbstbedienungsrestaurant auf dem Ätna Lasagne zu mir zu nehmen. Ernüchternd. Das natuerlich erst nachdem ich mir pflichtbewusst all die tollen Souvernirbuden und Konkurrenzimbissbuden rund um den Parkplatz angesehen hatte.


Kurz vorm Parkplatz, Schnee soweit das Auge reicht...


Sizilien: Im Tiefland 17 Grad, in den Bergen Wintersportsaison

Modica

Dummerweise war es bereits 14 Uhr als wir den Vulkan verließen. Die Fahrt zum nächsten Ziel, dem Barockstädtchen Modica, dauerte dann auch wieder gut drei Stunden. Das minimierte unsere Aufenthaltsdauer ebenfalls auf nicht ganz anderthalb Stunden, gerade ausreichend um die Hauptstrasse einmal auf und ab zu gehen, der Kirche einen Besuch abzustatten, einen Capuccino zu trinken und eines der Schokoladenlädchen zu besuchen. Modica ist bekannt für seine Schokoladenproduktion und prinzipiell ein schmuckes Städtchen, wenn man Zeit hat. Es somit definitiv noch mal eine (richtige) Reise wert.

Modica, leider nicht bei blauem Himmel.
Die Kirche in Modica mit den 12 Aposteln im Vordergrund.
Warum die Italiener so kleine Autos bauen? Darum.

Rückreise

Um 19 Uhr begann die mit Spannung erwartete Rückreise nach Malta bei ähnlichen Wetterverhältnissen. Ich versuchte die Rückreise mit einer Mischung aus Schlafen und Dösen und mit Hilfe eines Beruhigungsbierchen und einer Antiseekrankheitspille, die ich mir vorsorglich an Land gekauft hatte zu überstehen. Dies gelang mir auch halbwegs und ich erreichte fix und fertig und mit dem Gefühl wieder daheim zu sein Malta.

Fazit

Mein bisher teuerster Ausflug bestand aus einer turbulenten Seefahrt und einer 400 km langen Busfahrt mit dem Ziel, mir, dem Teilnehmer in möglichst kurzer Zeit, möglichst viel von einer letztendlich viel zu grossen Insel zu zeigen. Wahrscheinlich hätte ich sogar nur in Pozzallo einen schöneren Tag alleine verbracht als während dieser Reise. Nun gut. Danach ist man immer schlauer.
Sicher trugen das relativ ungünstige Wetter und die Probleme auf dem Wasser nicht wirklich dazu bei diesen Tagesausflug zum Erfolg werden zu lassen. Trotz aller Kritik an den Reiseumständen muss ich sagen, dass Sizilien in jedem Fall eine Reise wert ist. Sollte ich dieser Insel irgendwann nochmal einmal einen Besuch abstatten, dann definitiv nicht in einem Bus und definitiv nicht alleine, sondern gemeinsam mit besseren Hälfte, die hier sowieso an allen Ecken und Enden fehlt.

Dienstag, Februar 21, 2006

Mosta

Vergangene Woche habe ich an einem freien Nachmittag das kleine Städtchen Mosta im Landesinneren Maltas besichtigt. Es gibt eigentlich nur zwei wirklich beachtenswerte Dinge in Mosta. Das sind zum einen die Mariä-Himmelfahrts-Kirche, die hier einfach nur Rotunda genannt wird und zum anderen das so genannte „Wunder von Mosta". Die Kirche besitzt Europas viertgrößte freitragende Kuppel und ist wirklich gigantisch.
Das „Wunder von Mosta" ereignete sich am 9.April 1942 wahrend eines deutschen Bombenangriffs auf Malta. Eine deutsche Bombe durchschlug damals das Dach der Kirche, explodierte aber nicht. 300 Menschen, die in der Kirche Zuflucht suchten überlebten dank dieses Wunders jenen Tag. Die Malteser haben anscheinend wirklich einen echt guten Draht zum lieben Gott.

Der Vollständigkeit halber seien aber auch die Absurditäten erwähnt, die man sich rund um das Wunder erzählt. Zum einen gehört zu einem vernünftigen Wunder auch eine vernünftige Bombe. Diesem Anspruch konnte die zerbeulte, entschärfte deutsche Bombe natürlich nicht gerecht werden. Somit entschloss man sich stattdessen eine entschärfte neue englische Bombe zu verwenden und stellt diese nun als die deutsche Bombe aus. Es gibt aber auch Gerüchte, dass es sich bei der Bombe in Wahrheit um eine mit Sägespänen gefüllte Bombe handelte, die von den Engländern abgeworfen wurde, um die Malteser gegen die Deutschen aufzubringen. Andere Stimmen meinen, dass es in Wirklichkeit eine italienische Bombe war. Man spricht daher neuerdings nur noch von einer "feindlichen" Bombe. Nun gut. Wie es wirklich war, wird man wohl nie herausfinden, aber ein Wunder wird es wohl immer bleiben.

Das ist die (falsche) Bombe... Ein Bild der Kirche gibt's einen Beitrag vorher zu bewundern.